Lernen mit Kopf, Herz & Hand

Alles, was Kinder beschäftigt, kann in der FSF zum Schulinhalt werden, sei es ein Rollenspiel mit Freund*innen, das Lesenlernen oder der Wunsch etwas zu bauen. Sie finden sich in kleinen, altersgemischten Gruppen zusammen und bearbeiten ein gemeinsames Thema, miteinander und mit den Pädagog*innen. So entstehen Projekte und Lernangebote, die oft fächerübergreifenden Charakter haben. Kognitive, emotionale und soziale Aspekte gehören gleichermaßen zum Lernprozess.

Das Erlernen von Kulturtechniken wie Rechnen, Lesen, Schreiben findet eingebettet in lebensnahe Tätigkeiten statt (z. B. für einen Ausflug: Fahrpläne lesen, Packlisten schreiben). Die Kinder erschließen sich den Lernstoff nach dem mathetischen Prinzip (Mathetik = Lehre vom Lernen anhand der Fragen des Lernenden). Mit zunehmendem Alter der Kinder kommen auch abstraktere Lernformen wie Kurse oder Übungen zum Tragen.

Die Möglichkeiten zum Lernen sind an der FSF so vielfältig wie die Kinder, die sie besuchen. Sie reichen vom Schreinern in der Holzwerkstatt über Trommeln oder Klavierspielen im Musikzimmer, Schmökern in der Bibliothek und Knobeln in der Matheecke bis zum Töpfern und Malen im Ästhetikbereich oder dem Theaterspielen. Besondere Bedeutung kommt im Schulalltag dem motorischen Lernen zu. Die Kinder finden jederzeit viele Angebote und Möglichkeiten zur Bewegung und können sich so ausdrücken. Für Sport in der Turnhalle und Schwimmen gibt es regelmäßige wöchentliche Termine. Hinzu kommen vielfältige Aktions- und Lernangebote wie Englisch für alle Altersgruppen, Exkursionen und Stadterkundungen, eine jährliche Schulfahrt, Spielen und Gärtnern im Schulgarten in Kronberg, Museums- und Theaterbesuche und vieles mehr. Die Lerninhalte müssen dabei nicht immer den herkömmlichen Schulfächern entsprechen, fügen sich aber in die Rahmenrichtlinien des Hessischen Kultusministeriums ein.

Die Schule als Freiraum für Kinder

Spielen und Lernen sind an der FSF nicht getrennt. Der Schultag wird dabei nicht von Stunden und Pausen, sondern von Verabredungen strukturiert. Die Kinder bestimmen gemeinsam mit den Pädagog*innen über ihre Zeit und bringen ihre Ideen und Fantasien ein. Lernangebote dauern so lange, bis die Kinder mit dem Thema fertig sind. Freitags wird gemeinschaftlich ein Wochenplan erstellt und zur Orientierung für die kommende Woche ausgehängt.

Fähigkeiten einschätzen ohne Noten

Die Kinder an der FSF lernen in Bezug zu sich selbst, wie sie sich Ziele setzen und sie erreichen können (»das Lernen lernen«). An die Stelle von Leistungskontrollen und Noten treten in der FSF der rege Austausch und die Rückmeldung zwischen den Kindern und den Pädagog*innen. Diese verfassen jährlich einen Entwicklungsbericht, der sich auf die individuelle Lebens- und Lerngeschichte des Kindes bezieht. Der Übergang auf die Regelschule und die Schulwahl werden mit den Kindern intensiv vorbereitet, indem sie an verschiedenen Schulen hospitieren und sich von den älteren Kindern Rat holen.