Selbstregulierung

Der Ausgangspunkt des Konzepts der Freien Schule ist die Auffassung, dass jedes Kind sich bestmöglich entwickeln kann, wenn es die Chance hat, sich seinen ganz individuellen Voraussetzungen und Begabungen entsprechend zu entfalten.

Damit unterscheiden wir uns wesentlich von Regelschulen. Das pädagogische Prinzip, das diesem Menschenbild entspricht, ist das der "Selbstregulierung". Jedes Kind entscheidet selbst, was, wie, wann und wo es lernt. Kinder und Erwachsene sind gleichberechtigt. Die Pädagog*innen sind die Bezugspersonen und Anwält*innen der Kinder. Sie begleiten, unterstützen, geben ihnen Raum und Zeit für ihre Entwicklungsprozesse. Sie versuchen eine Balance aus Fördern, Fordern und Wachsenlassen herzustellen.

Eltern wie Pädagog*innen vertrauen auf die Kompetenz des Kindes, statt ihre eigenen Maßstäbe anzusetzen. In diesem Entwicklungsprozess erhalten Kinder die Chance, ihre Kompetenz gerade auch in sozialer Hinsicht unabhängig von Noten- und Leistungsdruck zu entfalten.

Schule und Elternhaus werden vor diesem Hintergrund als Sozialisationsinstanzen begriffen, die sich gegenseitig kritisch spiegeln. Ort für diese Auseinandersetzungen ist das regelmäßige Plenum der Erwachsenen.

Diese Grundprinzipien der Schule haben seit ihrer Gründung Bestand. Sie sind auch für die heutigen Eltern und Pädagog*innen, die die Schule tragen, Dreh- und Angelpunkt ihrer Beziehung zu den Kindern.